80 Route 7. KONSTANTINOPEL. Geschichte. Konstantinopel
die
Hauptstadt
des
Ostreiches.
Die
wachsende
Bevölkerung
die
Einfälle
der
Hunnen
(378)
und
Rom
geplündert
hatten
(410),
machten
eine
neue
Stadtbefestigung
nötig.
Anthemius,
der
Reichsverweser
führte
sie
aus
und
errichtete
1-2km
westl.
von
der
konstantinischen
die
noch
jetzt
Konstantinopel
im
W.
abschließende
Flucht
der
theodosianischen
Mauer
(413
n.
Chr.).
439
kamen
die
mächtigen
neuen
Mauern
am
Marmara-Meer
und
Goldenen
Horn
dazu,
von
denen
noch
Reste
stehen;
447
wurde,
unter
dem
Eindruck
des
Schreckens,
den
Attila’s
Vordringen
bis
fast
vor
die
Tore
der
Stadt
einjagte,
die
durch
ein
Erdbeben
niedergeworfene
Westmauer
wiederhergestellt
und
durch
eine
zweite
Mauer
und
einen
tiefen
Graben
davor
verstärkt.
Dies
mächtige
Werk
hat
auf
Jahrhunderte
die
Barbaren-
stürme
von
der
Hauptstadt
des
oströmischen
Bestand
desselben
geschirmt.
Den
Höhepunkt
erreicht
das
Reich
unter
der
Herrschaft
Justinians
(527-565).
Den
Anfang
seiner
Regierung
bedrohte
der
Nika-Aufstand
(532):
die
Parteien
der
Hauptstadt,
welche
die
Festspiele
im
Hippodrom
(daher
die
Parteinamen
„Blaue“
und
„Grüne“
nach
den
Farben
der
Wagenlenker
ihren
Willen
auch
den
Kaisern
Die
Empörung
wurde
durch
Belisar
niedergeworfen,
aber
ein
großer
Teil
der
Stadt
ging
in
Flammen
auf.
Beim
Wiederaufbau
errichtete
Justinian
an
der
Stelle
der
konstantinischen
Basilika
die
Sophienkirche
(Pl.
H
6,
7),
die
noch
heute
als
Wunderwerk
besteht.
Seit
Justinians
Regierung
zählte
Konstantinopel
über
½
Million
Ein-
wohner
der
innigen
Verbindung
der
hellenischen
Rechtswesen
erwachsen
war.
In
dieser
byzantinischen
wieder
die
griechische
war
und
deren
Kirche,
die
morgenländische
Patriarchen
rivalisierte,
setzte
sich
die
Antike
durch
das
Mittelalter
hindurch
fort.
Doch
brachte
der
Mangel
an
eigenem
inneren
Leben,
dem
auch
die
Einflüsse
aus
dem
Orient
nicht
abhalfen,
allmählich
die
für
die
spätere
Byzantinerzeit
charakteristische
Erstarrung
hervor.
—
Unter
Justinians
Nachfolgern,
die
die
ganze
Größe
des
Reiches
nicht
bewahren
konnten,
war
die
Haupt-
stadt
schweren
Belagerungen
ausgesetzt.
Unter
Heraklius
bedrängten
sie
Heere
der
Avaren
Blachernenquartier,
eine
Vorstadt
an
der
Nordspitze
der
bisherigen
Be-
festigung,
mit
einer
Mauer.
Dann
erscheinen
von
der
Mitte
des
Jahrhunderts
an
vereinzelt,
von
673
ab
alljährlich
die
Flotten
der
Araber
Horn,
doch
gelingt
es,
ihre
Stürme
abzuwehren
und
sie
678
zum
Frieden
zu
zwingen.
718
wird
ein
neuer
Ansturm
von
Leo
III.
dem
Isaurier
zurück-
geschlagen;
das
Goldene
Horn
wußte
er
durch
eine
vom
Serai
nach
Galata
gespannte
Kette
den
Schiffen
der
Feinde
zu
verschließen;
aber
die
Angriffe
dauern
auch
in
den
folgenden
Jahrhunderten
fort.
Neue
Feinde
erstanden
dem
Reich
in
den
Bulgaren
Ebenso
drangen
russische
vor.
Schwereren
Schaden
als
die
äußeren
Feinde
brachten
der
Hauptstadt
im
VII.
und
VIII.
Jahrh.
die
Kämpfe
der
Bilderfeinde
gegen
die
kirchliche
Verehrung
der
Bilder.
Dazu
kamen
fortwährende
Verheerungen
durch
Erd-
beben,
Feuersbrünste
und
Seuchen.
Tapfere
Kaiser
der
erste
aus
der
Dynastie
IX.
und
X.
Jahrh.
zwar
noch
einmal
die
verlorenen
Provinzen
zurück
und
erneuern
den
Glanz,
der
Konstantinopel
als
den
Mittelpunkt
des
größten
und
beständigsten
Reiches
des
Mittelalters
und
als
die
erste
Handelsstadt
der
damaligen
Welt
füllte.
Auch
die
Dynastie
bedeutet,
was
hauptstädtische
Bauten,
Künste
und
Literatur
betrifft,
noch
eine
Blütezeit.
Aber
mit
dem
Vordringen
der
Seldschuken
den
Angriffen
der
Normannen
städte,
den
Kontributionen
für
die
vorüberziehenden
Heerhaufen
der
beiden
ersten
Kreuzzüge
beginnt
seit
dem
XI.
Jahrh.
die
wirtschaftliche
Kraft
Konstantinopels
zu
sinken.
Die
Thronstreitigkeiten
der
Angelos-Dynastie
lieferten
schließlich
die
Stadt
den
Feinden
aus.
Der
Sohn
des
1195
ent-
thronten
Isaak
Angelos
erlangte
die
Hilfe
der
zum
vierten
Kreuzzug
aus-